Nachtspeicheröfen waren in den 50er Jahren sehr beliebt, da sie als sauber im Gegensatz zu den Öl- und Kohleöfen galten. Die Nachtspeicherheizung ist eine Stromheizung, wird also elektrisch betrieben, und hat einen Wärmespeicher, der sich nachts mit Nachtstrom auflädt. Diese Wärme wird in Formsteinen gespeichert und tagsüber über einen Ventilator oder ein Gebläse abgegeben.
Umrüstung
von Nachtspeicher auf Infrarot
Eine günstige und effiziente Alternative ist die Infrarotheizung. Sie kann ganz einfach an die Anschlüsse der ehemaligen Nachtspeicherheizung angeschlossen werden oder in Steckdosen gesteckt werden. Die Infrarotheizungen können also flexibel positioniert werden und sind einfach zu installieren.
Die Infrarotheizung wärmt nicht die Luft, sondern den Raum selbst und Elemente im Raum auf, was zu einer deutlich höheren Effizienz führt (siehe Vorteile von Infrarot), wodurch weniger Energie verbraucht wird. Der Stromverbrauch von Infrarotheizungen ist auch insbesondere deshalb viel geringer als der eines Nachtspeicherofens, weil die Infrarotheizung durch ihre schnelle Reaktionszeit viel besser auf Temperaturveränderungen reagieren kann.
Gesteuert wird die Infrarotheizung mit effizienten Thermostaten – viel komfortabler als bei einer Nachtspeicherheizung kann die Wunschtemperatur bei einer Infrarotheizung jederzeit angepasst werden, wann immer Wärme benötigt wird.
Noch offene Fragen?
Bei der Anschaffung ist der Nachtspeicherofen recht günstig, zwischen 650 € und 1.000 €. Die laufenden Stromkosten hängen davon ab, wie viel Wärme der Ofen speichert, wie viele Stunden am Tag geheizt wird und wie alt das Gerät ist. Ein ebenso wichtiger Faktor ist, ob die Nachtspeicherheizung mit günstigerem Nachtstrom aufgeladen wird. So können die Kosten bei geringer Nutzung des Nachtspeichers bei etwa 200 € im Jahr liegen, bei häufiger Nutzung können sie aber auch bis zu 1.300 € im Jahr betragen. Das entspricht pro Monat zwischen 16,70 € und 108,30 €.
Wer seine Nachtspeicherheizung entsorgen lassen möchte, sollte vorerst abklären lassen, ob sich Asbest, Chromat oder PCD in der Heizung befindet, was oft bei älteren Modellen der Fall ist. Dies kann man anhand des Typenschildes an der Nachtspeicherheizung ablesen, ob und welche Gefahrenstoffe enthalten sind. Wenn Schadstoffe enthalten sind, gelten die „Technischen Regeln für Gefahrstoffe“. Das bedeutet, dass sich ein Fachmann um die Entsorgung des Nachtspeicherofens kümmern muss, damit zum Beispiel kein Asbest ins Haus oder in die Umwelt gelangt.
Wenn keine Schadtstoffe in der Nachtspeicherheizung enthalten sind, gestaltet sich die Entsorgung als Privatperson als recht schwierig, da eine Heizung bis zu 200 Kilogramm wiegt. Die Deinstallation sollte auf jeden Fall von einem Elektriker gemacht werden, dieser baut alles wieder fachgerecht zurück.
Die Kosten der Entsorgung hängen davon ab, wie viele Nachtspeicherheizungen gleichzeitig entsorgt werden sollen und ob diese mit Schadstoffen wie Asbest belastet sind. Die Entsorgung eines Nachtspeichers ohne Schadstoffe beträgt etwa zwischen 90 € und 150 €. Ist er mit Schadstoffen belastet, muss man mit etwa 150 € bis 230 € pro Nachtspeicherofen für die Entsorgung rechnen.
Pro
– günstig in der Anschaffung
– einfache Installation
– kaum Wartungsbedarf
– kein Lager für Brennstoff oder Gastank nötig
– mit anderen Heizungsarten kombinierbar
Contra
– hohe laufende Kosten
– geringer Wirkungsgrad
– unflexible Nutzung
– Warmwasser muss extra erwärmt werden
– Asbest ist in älteren Modellen möglich
– Nachtstromtarife sind nicht überall verfügbar
Die Umrüstung von einer Nachtspeicherheizung auf ein anderes Heizsystem lohnt sich. Es gibt viele Alternativen und alle haben ihre Vor- und Nachteile. Diese zeigen wir hier auf.
Zentralheizung
Von dem Nachtspeicherofen auf eine Zentralheizung umzusteigen, bedeuten hohe Investitionskosten. Die Anschaffung ist teuer und es müssen für eine Gas- oder Öl-Zentralheizung neue Rohre gelegt werden.
Holzofen
Es besteht die Möglichkeit, auf eine Pelletheizung oder einen Kachelofen umzusteigen. Holz ist ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff, was eine gute Energiebilanz bedeutet. Jedoch muss man beachten, dass das Verbrennen von Holz eine hohe Freisetzung von Feinstaub bedeutet. Hinzu kommt die Lagerung des Holzes, was einen hohen Platzbedarf beansprucht und die ein- bis dreimal jährlich stattfindende Reinigung durch den Kaminfeger muss bezahlt werden.